Was empfinden wir Neuntklässler als typisch französisch? Was ist für französische Jugendliche typisch deutsch? Diesen Fragen sind wir im Rahmen unseres eTwinning-Projekts „Typiquement français? Typisch deutsch?“ mit Jugendlichen aus der 3ème des Collège Camille Claudel in Xertigny, einer Stadt in den Vogesen, nachgegangen. Nachdem wir und die gleichaltrigen Franzosen uns mit einem Steckbrief auf dem Twinspace, der eTwinning-Plattform, vorgestellt hatten, bekam jeder einen oder mehrere eTwinning-Partner zugewiesen mit denen man Kontakt aufnehmen und sich so näher kennenlernen konnte.

Im Französischunterricht haben wir überlegt, was wir gerne von unseren Franzosen wissen möchten und haben Fragen gesammelt. Auch die Franzosen haben mit ihrer Deutschlehrerin Frau Mathieu Fragen für uns vorbereitet (zum Beispiel: Essen Deutsche gerne Currywurst und Bretzeln? Haben alle Deutschen Brotdosen und Getränkekästen? Sind deutsche Kinder gut erzogen?). In Gruppen wurden dann Power-Point-Präsentationen für die Partnerklassen in der jeweiligen Fremdsprache erstellt und im Twinspace geteilt.

Hier nun eine Zusammenfassung der Antworten auf unsere Fragen:

Die Schule in Frankreich: Wie sieht ein typischer Schultag aus? Stimmt es, dass Franzosen weder Brotdosen noch Schultüten haben?

Die meisten kommen mit dem Bus, zu Fuß oder mit dem Auto zur Schule und – anders als bei uns - nur wenige mit dem Fahrrad. Mit drei Jahren gehen die Franzosen in den Kindergarten, dann für 5 Jahre in die Grundschule, später für vier Jahre aufs Collège und dann erst auf das Gymnasium (3 Jahre). Das Schulsystem unterscheidet sich sehr.

Der Schultag beginnt um 8:25, aber er endet an 4 von 5 Tagen erst viel später als bei uns. Unsere Partner lernen seit 4 Jahren Deutsch (bilingualer Zug). Im Collège bekommen die Schüler keine IPads, so wie wir, vielleicht bekommen sie später welche am Gymnasium.

Was uns sehr erstaunt hat ist, dass die Franzosen tatsächlich keine Schultüte am Beginn der ersten Klasse bekommen. Sie haben auch keine Brotdosen; sie wissen zwar, was das ist, aber sie bringen Müsliriegel oder abgepackte Snacks mit in die Schule.

Das Essen in Frankreich: Was essen die Jugendlichen gerne? Was ist typisch für ihre Region? Mögen sie Döner, Sushi, …Schnecken, Baguette?

Die Jugendlichen haben kein spezifisches Lieblingsrestaurant, aber sie essen gerne Döner. Es ist wahr, dass man in Frankreich immer mindestens drei verschiedene Gänge isst. Spezialitäten aus den Vogesen sind Pâté lorrain (Blätterteigpastete), Salade Vosgienne (Blattsalat mit Kartoffeln und Speck), Munster (Münsterkäse) und Quiche lorraine. Und die Schnecken? Viele essen Schnecken an Weihnachten, diese werden mit Butter und Knoblauch zubereitet. Unsere Franzosen essen oft Baguette und am Sonntagmorgen Croissants: Das ist tatsächlich typisch französisch.

Welche Musik hören sie? Welche Filme und welche Bücher gefallen ihnen?

Unsere Partner hören am liebsten französischen Rap, aber auch amerikanischen Rap und Pop. Zu den Lieblingsfilmen zählen „Harry Potter“ oder Komödien. Eines der beliebten Bücher ist „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ – dieses Buch lesen wir gerade auch in der Schule.

Und wie sieht es aus mit Social Media und Computerspielen?

Die Franzosen nutzen am häufigsten Instagram, dann kommt Snapchat und dann TikTok. Viele Schüler spielen Computerspiele. Hier sind wir uns sehr ähnlich.

Wo verbringen Franzosen ihren Urlaub?

Sie verbringen ihren Urlaub gerne in den Alpen oder am Meer. Die meisten waren schon mal in Deutschland, im Europapark.

Der Frage, wo die Franzosen ihren Urlaub nun genau verbringen, werden wir in den nächsten Wochen im Unterricht behandeln. Wir haben uns gegenseitig Briefe geschrieben und von unseren Ferien erzählt und jetzt sind wir gespannt, ob es typiquement français ist, dass die Franzosen am liebsten in Frankreich Urlaub machen…

Die Klasse 9d mit Frau Schwienbacher-Bratschke